Wie schütze ich mein Garagentor vor Hochwasser? 

Garagentore sind mit Kellern meist der als erstes von Hochwasserschäden betroffene Bereich des Hauses. Da ich mich nun schon seit einigen Jahren mit dem Thema Hochwasserschutz beschäftige, möchte ich ihnen nun die Möglichkeiten aufzeigen, die sie besitzen, um Ihr Garagentor zu schützen. 

Hochwasserfeste Garagentore, Dammbalkensysteme, Wabenplatten und Klappschotts sind die gängigsten und wirkungsvollsten Methoden, um ein Garagentor vor Hochwasser zu schützen. 

Damit sollten Sie schon einmal einen kleinen Überblick gewonnen haben, aber keine Sorge, ich gehe im weiteren Artikel noch genauer auf die einzelnen Systeme und Möglichkeiten ein. 

So schützen Sie ihr Garagentor vor Hochwasser 

Es gibt noch ein paar mehr Möglichkeiten ein Garagentor vor Hochwasser zu schützen, jeder hat wahrscheinlich schon einmal von Sandsäcken oder Pumpensystemen gehört, vielleicht kennen sie aber auch bereits Systeme wie Flutschotts oder Schlauchbarrieren. 

Ich möchte in diesem Artikel jedoch auf die Systeme eingehen, welche bei mir in den letzten Jahren den zuverlässigsten Eindruck hinterlassen haben. Es ist aber auch ein Neuling dabei, der es erst vor kurzem auf den Markt geschafft hat. 

Die Systeme, von denen ich hier spreche sind Hochwasserfeste Garagentore, Dammbalkensysteme, Wabenplatten und Klappschotts. 

Hochwasserfeste Garagentore 

Die optisch anspruchsvollste und pflegeleichteste Variante ist das Hochwasserfeste Garagentor.  

Es wird anstelle des alten Garagentors montiert und funktioniert im Grunde wie ein normales Garagentor mit Elektromotor. Der Unterschied ist, dass das hochwasserfeste Garagentor einen Motor und spezielle Dichtungen hat. 

Garagentor der Marke AquaLOCK während einer Testflutung.
Garagentor der Marke AquaLOCK während einer Testflutung.

Der Motor des hochwasserfesten Garagentors zieht das Tor im geschlossenen Zustand dauerhaft zu, was dafür Sorge trägt, dass die speziellen Dichtungen im Tor vor verpresst werden. 

Wenn nun das Wasser vor dem Tor steht, lassen die Dichtungen keine Lücken mehr offen, durch die das Wasser anfangs Dringen könnte, um eine Schwachstelle zu erzeugen.  

Im Gegenteil, mit dem steigenden Wasser werden die Dichtungen nur noch stärker verpresst und minimieren die Wahrscheinlichkeit von Wasser in der Garage immer weiter. 

Die Montage des Tors ist abgesehen von der Abdichtung ebenfalls ähnlich wie die eines normalen Tors. Bei der Abdichtung wird sichergestellt, dass der passende Untergrund zum Dichtmaterial gegeben ist, um dann mit zwischen System und Mauerwerk eine wasserfeste Verbindung zu schaffen. 

Dammbalkensystem  

Im Normalfall haben wir das Dammbalkensystem vor Garagentoren, Keller oder Haus Eingangstüren, vor Treppenabgängen oder in Hofeinfahrten sitzen. Dort werden jeweils rechts und links gegenübersitzend 2 U-Profile fest in der Wand verschraubt, stabilisiert und gefahren seitig abgedichtet.  

Prefa Dammbalkensystem während einer Testflutung.
Prefa Dammbalkensystem während einer Testflutung.

Die Alu-Paneele werden dann im Ernstfall oder zur reinen Vorsorge von oben in die U-Profile geschoben, diese sind im Inneren mit speziellen Gummi-Dichtungen versehen, welche verpresst werden, so bald Wasser von vorne gegen die Alu-Paneele drückt.  

Die Alu-Paneele werden von unten nach oben aufeinandergestapelt. Während der unterste Balken eine spezielle Dichtung zum Ausgleichen von Unebenheiten auf dem Boden besitzt, sind alle weiteren Balken mit normalen Gummidichtungen zwischen einander versehen.  

Aber Achtung, die untere Dichtung gleicht zwar Unebenheiten aus, jedoch sollte trotz dessen ein fester und ebener Boden zur Montage vorausgesetzt werden. (vorzugsweise glatter Beton) 

Sobald alle Balken gestapelt sind, wird eine Art Schraubzwinge in die U-Profile und über die Alu-Paneele gesetzt, welche sich beim Zudrehen in den U-Profilen verkeilt und die Balken nach unten drückt, um so die Dichtungen zu verpressen. 

Das Alu-Dammbalkensystem ist zuverlässig und stabil, jedoch besitzt es eine hohe Sickerungsrate im Vergleich zu anderen Systemen. (Die Sickerungsrate gibt an, wie viel Wasser in Liter pro Stunde auf die Dauer eines Hochwassers hinter das System gelangt) 

Wenn du mehr über Dammbalken und wie sie Funktionieren wissen möchtest haben wir für sie ebenfalls einen ausführlichen Artikel darüber geschrieben.

Wabenplatte 

Eine andere Möglichkeit(en) ist die Wabenplatte, mit einer sehr geringen Sickerungsrate und einfacher Handhabung hat dieses System seinen Platz auf dieser Liste redlich verdient. 

Der einzige Nachteil, der Fest montierte Rahmen ist sehr unschön anzusehen und bildet eine Stolperfalle am Boden. 

Diese Rahmen sind in der Regel aus verzinktem Stahl gefertigt und wird in passender Größe zur zu schützenden Öffnung fest an der Wand montiert und wasserseitig zum Mauerwerk hin abgedichtet.  

Die Platte selbst besteht aus wabenförmig angeordneten Aluminiumstreifen, die von Aluminiumplatten verdeckt werden. Auf der Innenseite dieser Platte befinden sich Dichtungen, welche bei Verschluss mit dem Rahmen verpresst werden.  

Sobald Wasser vor der Platte steht, wird sie durch den Wasserdruck noch fester gegen den Rahmen gedrückt und verpresst die Dichtungen so noch stärker. 

Beispielbild einer Wabenplatte.
Beispielbild einer Wabenplatte.

Der Verschluss kann sich aber je nach Hersteller unterscheiden. Hier einmal die gängigsten Varianten. 

  • Magneten: 

Die Platte wird mit Magneten an den Rahmen gezogen und kann später beim Abbau mit einem Hebel wieder gelöst werden. Für ältere Menschen manchmal etwas problematisch, da die Handhabung schwierig sein kann. 

  • Spanner:  

Auf der innen Seite der Platte und des Rahmens befindet sich ein gefedertes Spannsystem, welches die Platte an den Rahmen zieht. Dieses System ist leichter in der Handhabung aber auch Reparatur anfälliger, da mehr Kleinteile vorhanden sind. 

Das System funktioniert als Mobiles und als Fest installiertes System.  

In der Mobilen Variante wird die Platte komplett vom Rahmen entfernt und bis zum nächsten gebrauch in der Nähe verstaut. 

Bei der fest installierten Alternative sind Platte und Rahmen mit einem Scharnier verbunden und können, wie eine Tür verwendet werden. Die Platte ist also immer einsatzbereit an Ort und Stelle. 

Klappschotts 

Der Klappschott oder auch der Automatische Klappschott ist das Teuerste aber auch bequemste System von allen. Gleichzeitig ist es auch das System mit der einfachsten Funktionsweise. 

Das System wird im Boden eingelassen und bildet so einen ebenen Abschluss, ohne eine Stolperkante zu hinterlassen.  

Beispiel eines Klappshott von der Firma Amari.
Beispiel eines Klappshott von der Firma Amari.

Sobald eine kritische Menge Wasser, in das mit einem Schwimmer ausgestattet System gelangt, fährt eine Platte nach oben und presst gegen zwei mit Dichtungen versehen und fest montierte Schienen.  

Wenn das Wasser zurückgeht, kann es wieder eingeklappt werden.  

Fazit und Hilfe 

Hochwasserschutz ist ein komplexes Thema und pauschale Aussagen zu treffen ist sehr gefährlich. Bei Bedarf können wir Ihnen nur Empfehlen, sich von einem Experten beraten zu lassen, welcher die Situation vor Ort einschätzen kann. 

Sollten Sie hierfür Hilfe benötigen, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Wir beraten Sie gratis und erstellen Ihnen ein Angebot, welches auf Sie zugeschnitten ist. 

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