Wie schütze ich mein Haus vor Starkregen?

Starkregen kann dein Haus innerhalb von Minuten überfluten und erhebliche Schäden verursachen – von vollgelaufenen Kellern bis hin zu zerstörten Wänden. Doch mit den richtigen Maßnahmen kannst du dein Zuhause schützen. In diesem umfassenden Guide erfährst du, wie du dich auf Starkregen vorbereitest und Schäden minimierst.

Schütze dein Haus vor Starkregen mit Rückstauventilen, wasserdichten Schutzelementen oder Grundstücksumbauten – je nach Risiko und Budget, um Wasser fernzuhalten.

Erfahre, was Starkregen ist, wo er auftritt, welche anderen Regenarten gefährlich sind, wie Wasser ins Haus gelangt und welche Schutzsysteme helfen. Wir geben dir praktische Tipps und zeigen, wie du dich vorbereiten kannst!

Was ist Starkregen und ab wann gilt es als Starkregen?

Starkregen bezeichnet intensive Niederschläge, bei denen in kurzer Zeit große Mengen Wasser fallen. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) spricht man von Starkregen, wenn folgende Schwellenwerte überschritten werden:

  • Markante Wetterwarnung: 15–25 Liter pro Quadratmeter (l/m²) in 1 Stunde oder 20–35 l/m² in 6 Stunden.
  • Unwetterwarnung: 25–40 l/m² in 1 Stunde oder 35–60 l/m² in 6 Stunden.
  • Extremes Unwetter: Über 40 l/m² in 1 Stunde oder über 60 l/m² in 6 Stunden.

Das entspricht etwa 25–40 Litern Wasser auf einem Quadratmeter in einer Stunde – vergleichbar mit 2–4 Eimern Wasser, die auf einen Quadratmeter gekippt werden. In Bayern 2016 fielen bei einem Starkregen in Simbach am Inn über 100 l/m² in wenigen Stunden, was zu massiven Überschwemmungen führte.

Beispielbild für Starkregen.
Beispielbild für Starkregen.

Wo gibt es überall Starkregen?

Starkregen kann überall in Deutschland auftreten, da er meist durch konvektive Gewitterwolken entsteht, die lokal begrenzt sind. Besonders betroffen sind jedoch:

  • Alpenraum und Süddeutschland: Regionen wie Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen sehen laut Studien eine Zunahme von Starkregen, da die Alpen die Wolken stauen und die Intensität erhöhen.
  • Urbane Gebiete: Städte wie Berlin oder Hamburg sind gefährdet, da versiegelte Böden (z. B. 60 % in Berlin) das Wasser nicht aufnehmen können.
  • Hanglagen und Täler: In der Eifel oder im Ahrtal (Flut 2021) führen Hanglagen zu schnellem Abfluss, der Häuser in Tälern trifft.

Statistisch sind laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Wuppertal jedes siebte Haus gefährdet, gefolgt von Freiburg und Chemnitz. In Thüringen liegen 25 % der Gebäude in der höchsten Gefährdungsklasse.

Welche anderen gefährlichen Regenarten können Wasser ins Haus bringen?

Neben Starkregen gibt es weitere Regenarten, die dein Haus gefährden können:

  • Dauerregen: Langanhaltender Regen (z. B. 40 l/m² in 12 Stunden) kann Flusshochwasser verursachen, wie 2002 an der Elbe. Er überlastet Gewässer und Kanalisationen, was zu Überschwemmungen führt.
  • Gefrierender Regen: Regen, der bei Kontakt mit kalten Oberflächen gefriert, kann Dächer und Abflüsse blockieren, sodass Wasser ins Haus eindringt.
  • Platzregen: Kurze, intensive Schauer (oft <1 km²) können lokal Überflutungen auslösen, z. B. in Unterführungen oder Kellern.
  • Saurer Regen: Durch Schadstoffe (z. B. Industrieabgase) kann saurer Regen die Bausubstanz schwächen, was langfristig das Eindringen von Wasser erleichtert.

In Küstengebieten wie Schleswig-Holstein können Dauerregen und Sturmfluten kombiniert auftreten, was die Gefahr erhöht.

Wie gelangt Wasser durch Regen ans Haus?

Wasser kann auf verschiedene Wege ins Haus gelangen:

  • Oberflächenwasser: Bei Starkregen kann der Boden das Wasser nicht aufnehmen, besonders in Städten mit versiegelten Flächen (z. B. 60 % in Berlin). Es fließt in Tiefpunkte wie Lichtschächte, Kellertreppen oder ebenerdige Eingänge.
  • Kanalrückstau: Überlastete Kanalisationen (oft ausgelegt für 20 l/m²) drücken Wasser durch Abflüsse zurück ins Haus – z. B. durch Toiletten oder Bodenabläufe im Keller.
  • Hangwasser: In Hanglagen (z. B. Ahrtal 2021) fließt Wasser schnell ab und sammelt sich an tiefer gelegenen Häusern.
  • Undichte Stellen: Risse in Wänden, undichte Fenster oder Dachrinnen, die überlaufen, lassen Wasser eindringen.
  • Sturzfluten: Starkregen kann kleine Bäche in reißende Flüsse verwandeln, die Häuser in der Nähe überfluten.

In München 2016 führten 80 l/m² in wenigen Stunden dazu, dass Wasser durch Lichtschächte und Kanalrückstau in Keller eindrang.

Acrylschott vor geflutetem Lichtschacht.
Acrylschott vor geflutetem Lichtschacht.

Was ist der Unterschied zwischen mobilen und permanent verbauten Systemen?

Hochwasserschutzsysteme lassen sich in mobile und permanent verbaute Systeme unterteilen:

  • Mobile Systeme:
    • Eigenschaften: Werden nur bei Bedarf aufgebaut, z. B. Dammbalken oder Flutschotts. Sie sind flexibel und platzsparend, da sie nach Gebrauch verstaut werden können.
    • Vorteile: Kostengünstiger (z. B. Dammbalken ab 700 €), einfach zu handhaben, ideal bei unregelmäßigen Starkregenereignissen.
    • Nachteile: Erfordern Vorwarnzeit und Anwesenheit – bei plötzlichem Starkregen (oft nur 15–30 Minuten Vorwarnzeit) kann der Aufbau zu spät sein.
  • Permanent verbaute Systeme:
    • Eigenschaften: Fest installiert, z. B. wasserdichte Fenster, Klappschotts oder Portale. Sie sind immer einsatzbereit.
    • Vorteile: Bieten dauerhaften Schutz ohne Vorbereitung, ideal für häufige Starkregenereignisse oder hohes Risiko (z. B. Flussnähe).
    • Nachteile: Teurer (z. B. Portale ab 5.000 €), oft bauliche Änderungen nötig, können die Ästhetik beeinträchtigen.

Welche Systeme schützen die gefährdeten Stellen am Haus?

Hier ist eine Übersicht der Systeme, mit denen du gefährdete Stellen schützen kannst:

  • Rückstauventile: Verhindern, dass Kanalwasser in den Keller gedrückt wird – essenziell für Abflüsse wie Toiletten oder Duschen.
  • Wasserdichte Fenster: Schützen Kellerfenster bis 1,5–2 Meter Stauhöhe, ideal für tiefer gelegene Räume.
  • Flutschotts: Mobile Schutzsysteme für Türen, Lichtschächte oder Fenster, schützen bis 1,5–2 Meter Stauhöhe.
  • Dammbalkensysteme: Aluminiumbalken für Türen oder Einfahrten, schützen bis 2 Meter Stauhöhe, aber ein Fundament ist bei gepflastertem Boden nötig.
  • Klappschotts: Fest installiert, hochklappbar, schützen Eingänge, aber nicht alle sind überfahrbar (Schutzhöhe oft 50–70 cm).
  • Portale: Fest installierte, überfahrbare Schutztore für Einfahrten, schützen bis 1,8 Meter Stauhöhe, ideal für dauerhaften Schutz.
  • Drainagesysteme: Rinnen oder Gräben leiten Wasser ab, z. B. um Lichtschächte oder Kellertreppen.
  • Aufkantungen: Erhöhungen (15–20 cm) um Lichtschächte oder Kellereingänge verhindern das Eindringen von Oberflächenwasser.

In Köln, wo Starkregen häufig ist, kombinieren viele Hausbesitzer Rückstauventile mit Flutschotts für einen umfassenden Schutz.

Abbildung von einem Wasserdichten Fenster, Dammbalkensystem, Hochwasserschutz Tür und Hochwasserfestes Garagentor.
Abbildung von einem Wasserdichten Fenster, Dammbalkensystem, Hochwasserschutz Tür und Hochwasserfestes Garagentor.

Wie schnell vorher weiß man, ob Starkregen auftaucht, und wie häufig kommt er vor?

Starkregen ist schwer vorherzusagen, da er lokal begrenzt ist und oft plötzlich auftritt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gibt Warnungen heraus, aber die Vorwarnzeiten sind kurz:

  • Vorhersagezeit: Meist nur 15–30 Minuten Vorwarnzeit, da Starkregen oft mit Gewittern einhergeht. In Städten wie Berlin kann es in einem Viertel regnen, während es im Nachbarviertel trocken bleibt.
  • Warn-Apps: Apps wie „NINA“ oder „KatWarn“ informieren kurzfristig, aber die Genauigkeit ist begrenzt, da Starkregen räumlich schwer vorherzusagen ist.

Häufigkeit: Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) treten Starkregenereignisse in Deutschland vor allem im Sommer (Juni–August) auf, da warme Luft mehr Feuchtigkeit hält. Statistisch gesehen hat sich die Häufigkeit in den letzten Jahrzehnten erhöht – seit 1951 sind Starkregenereignisse um 30 % häufiger geworden. In Süddeutschland (z. B. Bayern) sind sie häufiger als im Norden (z. B. Schleswig-Holstein). Schätzungen zufolge treten in gefährdeten Regionen wie dem Alpenraum jährlich 1–2 Starkregenereignisse mit über 40 l/m² in einer Stunde auf, während es in Norddeutschland seltener ist (ca. 0,5–1 pro Jahr).

Welche Rolle spielt der Klimawandel bei Starkregen?

Der Klimawandel verstärkt Starkregenereignisse. Laut dem Weltklimarat IPCC ist es „sehr wahrscheinlich“, dass extreme Niederschläge häufiger und intensiver werden. Eine um 1 Grad wärmere Atmosphäre kann 7 % mehr Wasserdampf halten, was die Intensität von Starkregen erhöht. In Deutschland zeigt sich eine Zunahme im Süden (z. B. Bayern), während sie im Norden (z. B. Schleswig-Holstein) rückläufig ist. In urbanen Gebieten wie Berlin verschärft die Versiegelung der Böden die Auswirkungen, da das Wasser nicht versickern kann.

Call-to-Action

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