Wie schütze ich meine (Keller-) Fenster vor Hochwasser?

Dies ist eine häufig gestellte Frage, welche unsere Kunden uns regelmäßig stellen. Deshalb möchten wir Ihnen einmal vorstellen, welche Möglichkeiten verwendet werden und auch welche Vor- und Nachteile sich für das jeweilige System ergeben.

Fenster schützt man am besten mit einem wasserdichten Fenster, einem Acrylschott (zum Nachrüsten des bestehenden Fensters) oder anderen Varianten wie Flutschotts. Abhängig von der Bauart des Hauses gibt es ausgefallenere Möglichkeiten.

Welches Wasserschutzsystem eignet sich für Kellerfenster?

Es gibt selbstverständlich eine Vielzahl an Systemen, welche sich zum Schutz eignen. Doch klar ist auch, es kann nicht jedes System immer verwendet werden. Das kann unter anderem von den baulichen Bedingungen oder auch vom Verwendungszweck abhängig sein. Hier mal eine Aufzählung der verschiedenen Systeme & welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen:

Wasserdichte Fenster

Wasserdichte Fenster, wie der Name schon sagt, sind Fenster mit speziellen Verriegelungen, Sicherheitsglas und einem breiten Aufbau. Diese Fenster werden gegen das alte ausgetauscht und bieten danach einen permanenten Schutz (falls das Fenster geschlossen ist) vor Hochwasser.

Diese Fenster können je nach Variante bis zu 2,20 m Schutz vor Hochwasser bieten. Der Vorteil dieser Fenster liegt darin, dass es sich wie ein normales Fenster bedienen lässt und im geschlossenen Zustand sofort das Wasser davon abhält einzudringen.

Der Nachteil kann sein, dass Sie bei der Montage ggf. erst den Keller freiräumen müssen. Außerdem sind wasserdichte Fenster im Vergleich zu anderen Varianten relativ teuer, da in den meisten Fällen sowohl die Montage als auch die Demontage + Entsorgung berechnet wird.

Nun Fragen Sie sich wahrscheinlich was ein Wasserdichtes Fenster kostet, die Antwort auf diese Frage finden sie in unserem anderen Artikel “Was kostet ein wasserdichtes Fenster? (+ Alternativen)”

Wasserdichte Fenster zum Nachrüsten (Acrylschotts)

Günstiger, aber dennoch mit hohem Schutz verbunden, sind Acrylschotts. Diese werden anders wasserdichte Fenster auf den Rahmen des bestehenden Fensters montiert. Dies ist übrigens auch bei Stahlfenstern möglich, sofern diese einen stabilen Rahmen besitzen.

Acrylschotts haben den großen Vorteil, dass diese schnell & einfach montiert werden können. Es entsteht kein zusätzlicher Dreck bei der Montage & die Systeme sind (wie die meisten anderen Varianten auch) zertifiziert. Sie decken eine Schutzhöhe von bis zu max. 2 m Wasserstand ab.

Leider gibt es 2 Nachteile von Acrylschotts. Sollten sich die zu schützenden Fenster oberirdisch befinden, stellen Sie kein schönes Bild dar, da es fast unmöglich ist, die Acrylschotts mit einer 100 % gleichmäßigen Fuge zum Kleben anzubringen. Sollte sich der Acrylschott im Lichtschacht befinden, stellt dies kein Problem dar.

Der 2. Nachteil ist, dass sich die Fensteröffnung leicht verringern wird, da die Luke des Acrylschotts ein wenig kleiner sein muss als die des bestehenden Fensters.

Dammbalken

Dammbalkensysteme sind grundsätzlich nicht dafür entworfen, um einzelne Fenster zu schützen. Doch manchmal gibt es (je nach Aufbau des Hauses) keine andere Möglichkeit als ein Dammbalken zu verwenden.

Der Vorteil der Dammbalkensysteme ist, dass sie manuell bei Bedarf aufgebaut werden können und nicht permanent aufgebaut sein müssen. Das gilt allerdings nicht für die U-Profile, welche die Balken halten. U-Profile müssen permanent an der Wand befestigt sein, um im Ernstfall die Dammbalken einschieben zu können.

In den meisten Fällen sind Dammbalken ein sehr gutes System, um gewisse Öffnungen zu schützen. Doch wir persönlich raten vom Dammbalkensystem zum Schutz für einzelne Fenster ab. Jedoch kann dies nur im Einzelfall betrachtet werden.

Alles zum Thema Dammbalken finden Sie min unseren Artikeln “So funktioniert ein Dammbalkensystem! (Darauf wird geachtet)”, “So montiert man ein Dammbalkensystem?” und “Was kostet ein Dammbalkensystem? Preise 2025”

Flutschotts

Flutschotts sind eine mobile Variante zum Schutz von Kellerfenstern, welcher ähnliche wie ein Dammbalkensystem bei Bedarf verwendet wird. Mit dem großen Vorteil gegenüber eines Dammbalkensystems werden keine U-Profile benötigt.

Je nach baulicher Situation werden manchmal Winkel oder Flachmaterial benötigt, damit die Flutschotts einen glatten und festen Untergrund besitzen. Diese können ebenfalls für Lichtschachte verwendet werden, um das Wasser vor dem Hineinlaufen zu hindern.

Vorteile der Flutschotts sind der vielseitige Verwendungszweck und die einfache Handhabung des Systems. Auch preislich liegen sie unter einem wasserdichten Fenster. Optisch punktet dieses System ebenfalls, da kaum etwas an der Optik verändert.

Nachteil der Flutschotts ist, dass (trotz Hebel) es für ältere Personen schwer sein kann, diese ordnungsgemäß einzusetzen. Dies kann allerdings nur selbst und nach eigenem Ermessen entschieden werden, ob eine Person selbst fit genug ist einen Flutschott einsetzen zu können.

Nachrüstkits für spezielle Fenster

Es gibt einige Fensterhersteller, welche speziell für Ihre eigenen Fenster ein sogenanntes “Nachrüstkit” produzieren. Mit diesem System kann ohne große Umbaumaßnahmen das bestehende Fenster mit einem Auf- oder Umbau vor Wasser geschützt werden.

Um ehrlich zu sein, sind wir mit dieser Variante selbst nicht in der Praxis vertraut. Demnach können wir aktuell keine aussagekräftige Aussage dazu machen. Wir bitten um Verständnis!

Welche Voraussetzungen gibt es für den Schutz wasserdichter Fenster?

Die Voraussetzungen für ein wasserdichtes Fenster oder einer anderen Schutzvariante sind fast immer gleich: Es wird ein wasserdichtes Mauerwerk benötigt, um mit einem wasserdichten System dauerhaft das Wasser aus dem Haus fernzuhalten.

Aus diesem Grund ist es unabdingbar Dämmung, Putz oder andere Materialien vor dem Mauerwerk zu entfernen! Es würde seinen Zweck verfehlen, wenn das System zwar wasserdicht ist, das Wasser sich dann aber durch die Dämmung in das Haus hinein läuft.

Fazit

Es gibt viele unterschiedliche Systeme, um seine (Keller-) Fenster vor Hochwasser oder Starkregen zu schützen. Ohne Zweifel ist das ein oder andere besser als das andere geeignet. Wir empfehlen Ihnen, sich mit einem Experten vor Ort beraten zu lassen, um die beste Lösung für Ihre Situation zu finden.

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